Wenn die Temperaturen sinken und der Frost den Boden erreicht, denken viele, dass Kompostierung pausieren muss. Doch das stimmt nicht ganz. Auch im Winter kann dein Kompost aktiv bleiben und weiterarbeiten – mit ein paar cleveren Tricks. So nutzt du selbst die kalte Jahreszeit optimal aus!
Warum Kompostieren auch im Winter sinnvoll ist
Auch wenn die Kälte die Aktivität der Mikroorganismen verlangsamt, ist dein Komposthaufen nicht völlig inaktiv. Die Zersetzung läuft zwar langsamer, aber sie geht weiter. Wer sorgfältig vorsorgt, kann im Frühjahr schon wertvollen Humus ernten – und reduziert gleichzeitig die Menge an organischem Abfall im Winter.
Die richtige Vorbereitung vor dem ersten Frost
Bevor der erste Schnee fällt, solltest du deinen Kompost winterfest machen. Dazu gehören vor allem folgende Schritte:
- Eine dicke Deckschicht aus Laub, Stroh oder zerkleinertem Holz: Sie schützt vor Kälte und speichert Wärme.
- Die letzte Durchmischung: Mische noch einmal gut durch, damit gut belüftet wird und die Mikroben genug Material zum Arbeiten haben.
- Den Kompost auflockern: Verdichteter Kompost speichert weniger Wärme. Mit Grabgabel oder Spaten durchlüften.
Wie du den Komposthaufen im Winter aktiv hältst
Jetzt wird’s spannend: Mit diesen Tricks bleibt dein Komposthaufen auch bei Minusgraden lebendig.
1. Wärmende Schichten aufbauen
Setze eine isolierende Schicht – zum Beispiel 20–30 cm Stroh, Laub oder gehäckselte Zweige – oben drauf. Du kannst auch eine alte Teppichmatte oder Sackleinwand nutzen, um den Haufen zusätzlich abzudecken.
2. Küchenabfälle weiterhin nutzen
Organisches Material aus der Küche fällt das ganze Jahr über an. Verwerte es auch jetzt – aber mit Bedacht:
- Klein schneiden: Je kleiner die Reste, desto einfacher wird die Zersetzung.
- Stickstoffreiche Abfälle einmischen: Kaffeesatz, Gemüseabfälle oder Teebeutel versorgen die Mikroben mit Energie.
- Keine großen Fleisch- oder Käseanteile: Diese locken im Winter noch eher Tiere an und verrotten schlecht.
3. Feuchtigkeit im Auge behalten
Zu trocken? Dann zersetzen sich die Abfälle nicht. Ist der Haufen zu nass, friert er schneller durch. Ideal ist ein Kompost, der sich feucht anfühlt wie ein ausgewrungener Schwamm. Schütze ihn mit einer Folie oder Holzabdeckung bei starken Regenfällen oder Schnee.
Besondere Tipps für Thermokomposter
Ein Thermokomposter macht dir die Sache leichter. Seine isolierten Wände halten die Wärme besser. Damit er auch im Winter effizient bleibt, solltest du:
- Den Deckel immer geschlossen halten – damit keine Wärme entweicht.
- Regelmäßig kleine Mengen Bioabfall nachlegen – sie liefern „Energie“ für die Bakterien.
- Gelegentlich warmes Wasser (nicht heiß!) hinzufügen – das bringt Wärme und Feuchtigkeit zurück.
Was tun, wenn doch alles gefriert?
Manchmal lässt sich das Einfrieren nicht vermeiden – vor allem bei sehr langen Kälteperioden. Doch keine Sorge: Sobald es wärmer wird, nehmen die Bakterien ihre Arbeit wieder auf. Wichtig in diesem Fall:
- Nicht ständig wühlen oder durchmischen. Lieber die Struktur erhalten, damit, wenn’s taut, alles wieder anlaufen kann.
- Geduld beweisen. Der biologische Kreislauf funktioniert weiterhin – nur auf Sparflamme.
Fazit: Auch im Winter bleibt dein Kompost wertvoll
Kompostieren im Winter ist keine Zauberei – aber es verlangt ein wenig Weitblick. Mit isolierenden Materialien, der richtigen Mischung und regelmäßiger Pflege bleibt dein Komposthaufen auch bei Frost leistungsfähig. So schaffst du ideale Bedingungen für nährstoffreichen Humus – auch dann, wenn draußen alles schläft.




