Mit dem ersten Frost kommt jedes Jahr die gleiche Frage auf: Wohin mit den Terrassenpflanzen? Viele dieser Pflanzen sind nicht winterhart und brauchen einen geschützten Platz. Doch welche Bedingungen brauchen sie genau? Hell, kühl und trocken klingt einfach – aber was heißt das konkret? In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Terrassenpflanzen richtig überwinterst, damit sie im Frühjahr wieder in voller Pracht blühen.
Warum das richtige Winterquartier entscheidend ist
Viele beliebte Terrassenpflanzen wie Olivenbäume, Oleander oder Bougainvillea stammen aus südlicheren, wärmeren Regionen. In unseren Breiten würden sie Frost und Nässe nicht überleben. Wenn sie falsch gelagert werden, riskierst du Wurzelfäule, Blattverlust oder sogar das vollständige Absterben der Pflanze.
Ein optimales Winterquartier schützt nicht nur vor Kälte. Es erhält auch den natürlichen Rhythmus der Pflanze – damit sie im Frühjahr mit frischen Trieben startet.
Hell: Pflanzen brauchen auch im Winter Licht
Ein häufiger Fehler: Die Pflanzen werden in komplett dunklen Kellern oder Abstellkammern „geparkt“. Das führt dazu, dass sie vergeilen – also lange, blasse Triebe bilden, weil sie zu wenig Licht bekommen.
Ideal ist ein heller Raum mit Tageslicht, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung. Empfehlenswerte Optionen sind:
- Wintergärten: Perfekt, solange die Temperatur dort nicht zu hoch ist.
- Treppenhäuser mit Fenstern: Oft hell genug und nicht überheizt.
- Garagen mit Fenster: Bieten oft die richtige Mischung aus Schutz und Licht.
Tipp: Wenn kein Fenster vorhanden ist, kann auch eine Pflanzenlampe helfen. Achte auf LED-Leuchten mit speziellem Lichtspektrum für Pflanzen.
Kühl: Warum Wärme jetzt kontraproduktiv ist
Viele meinen es gut und stellen ihre Pflanzen ins warme Wohnzimmer. Doch damit stören sie den natürlichen Ruheprozess. Bei zu hoher Temperatur werden die Pflanzen zwar weiter wachsen – aber oft schwach und kraftlos.
Die ideale Temperatur zum Überwintern liegt bei 5 bis 10 Grad Celsius. In diesem Bereich fallen die Pflanzen in eine Art Winterschlaf. Das hat entscheidende Vorteile:
- Reduzierter Wasserbedarf
- Keine Düngegabe nötig
- Kein unnatürliches Wachstum
Vermeide Standorte direkt neben Heizkörpern oder in ständig beheizten Räumen. Kühl heißt hier wirklich kühl – aber frostfrei!
Trocken: Weniger ist jetzt mehr
Feuchtigkeit ist im Winter der größte Feind deiner Pflanzen. Die Kombination aus wenig Licht und Nässe führt oft zu Schimmel, Wurzelfäule oder Pilzbefall.
So findest du das richtige Gießverhalten:
- Nur bei Bedarf gießen: Teste mit dem Finger. Fühlt sich die Erde trocken an, kannst du gießen – aber sparsam!
- Staunässe vermeiden: Überschüssiges Wasser aus Untersetzern immer entfernen.
- Nicht düngen: Im Winter brauchen Pflanzen keine zusätzlichen Nährstoffe.
Tipp: Manche Pflanzen wie Zitrusbäume bevorzugen eine leicht feuchte Erde. Lies vorher nach, was deine Art genau benötigt.
Welche Pflanzen wie überwintern sollten
Nicht alle Pflanzen haben die gleichen Bedürfnisse. Hier ein kleiner Überblick:
| Pflanze | Winterort | Hinweise |
|---|---|---|
| Oleander | Hell, 5–10 °C | Regelmäßig auf Schädlinge kontrollieren |
| Bougainvillea | Hell, 10–15 °C | Kann Laub verlieren – ist normal! |
| Zitronenbaum | Hell, 5–10 °C | Etwas gießen, sobald Erde trocken ist |
| Engelstrompete | Dunkel, 5–10 °C | Kann dunkel stehen, verliert Blätter |
| Olivenbaum | Hell, kühl | Sehr genügsam, wenig gießen |
Wann sollten Terrassenpflanzen eingeräumt werden?
Sobald die Temperaturen konstant unter 5 Grad fallen, wird es Zeit, die Pflanzen ins Winterquartier zu bringen. Besonders empfindliche Arten wie Hibiskus oder Dipladenia solltest du bereits ab 8 Grad schützen.
Je früher du umräumst, desto schonender ist die Umstellung für die Pflanze. Warte nicht bis zum ersten Nachtfrost – dann kann es schon zu spät sein.
Frühjahr: So weckst du deine Pflanzen richtig auf
Spätestens ab Mitte März darfst du wieder ans Umtopfen, Düngen und Gießen denken. Sobald es draußen frostfrei ist, können die Pflanzen wieder an die frische Luft – aber langsam. Gewöhne sie schrittweise ans Sonnenlicht, sonst riskierst du Sonnenbrand auf den Blättern.
Am besten startest du mit einem halbschattigen Platz und stellst die Pflanzen nach und nach heller.
Fazit: Mit etwas Planung durch den Winter
Terrassenpflanzen zu überwintern klingt aufwendig, ist aber mit den richtigen Bedingungen gut machbar. Wenn du auf ausreichend Licht, kühle Temperaturen und trockene Erde achtest, hast du im Frühjahr gesunde, kräftige Pflanzen zurück.
Und das Beste: Viele der typischen Fehler lassen sich ganz leicht vermeiden – mit dem richtigen Wissen und ein bisschen Pflege.




