Im Herbst zeigt sich der Garten oft von seiner ruhigen Seite – doch genau jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um deinen Beeten neues Leben einzuhauchen. Das Geheimnis? Stauden teilen! Mit ein wenig Einsatz kannst du deine Pflanzen verjüngen, kahle Stellen füllen und obendrein noch Geld sparen.
Warum sollte man Stauden im Herbst teilen?
Nach der Blüte verlieren viele Stauden ihre Kraft. Die Horste werden größer, der Blütenreichtum lässt nach, und das Zentrum verkahlt. Das Teilen bringt frische Energie ins Beet. Du profitierst gleich mehrfach:
- Verjüngung: Die Pflanzen wachsen kräftiger und blühen üppiger.
- Mehr Pflanzen: Aus einer Staude entstehen zwei, drei oder mehr neue Exemplare.
- Ordnung im Beet: Überwuchernde Pflanzen lassen sich bändigen.
- Weniger Krankheiten: Eng stehende Pflanzen sind anfälliger für Pilze & Schädlinge.
Wann ist der beste Zeitpunkt im Herbst?
Der ideale Zeitraum liegt zwischen Mitte September und Mitte Oktober. In dieser Phase ist der Boden noch warm, aber die Hitze des Sommers vorbei. Die Pflanzen haben so genug Zeit, neue Wurzeln zu bilden, bevor der Winter kommt.
Welche Stauden eignen sich fürs Teilen?
Grundsätzlich eignen sich horstbildende, mehrjährige Stauden besonders gut für die Teilung im Herbst. Dazu zählen zum Beispiel:
- Taglilien (Hemerocallis)
- Astern, besonders Herbstastern
- Storchschnabel (Geranium)
- Rittersporn (Delphinium)
- Schwertlilien (Iris) – allerdings besser schon im August
Vorsicht bei frühjahrsblühenden Stauden: Diese solltest du besser im Frühjahr teilen, damit die Blüte nicht ausfällt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So teilst du Stauden richtig
Mit den richtigen Handgriffen ist das Teilen einfacher als gedacht. So gehst du am besten vor:
1. Pflanze ausgraben
Lockere die Erde rund um die Staude vorsichtig mit einer Grabegabel. Hebe den Wurzelballen möglichst vollständig heraus. Ein kräftiger Spaten hilft bei größeren Wurzelstöcken.
2. Wurzelballen säubern
Entferne lose Erde und schneide abgestorbene Pflanzenteile ab. So erkennst du die Struktur des Wurzelwerks besser.
3. Staude teilen
Nutze ein scharfes Messer, eine alte Säge oder deine Hände – je nach Pflanze. Ziel: Jeder Teil sollte mehrere gesunde Wurzeln und mindestens einen Trieb haben.
4. Pflanzlöcher vorbereiten
Lockere den Boden an der neuen Pflanzstelle gründlich. Gib Kompost oder Pflanzerde hinein für einen Nährstoffschub.
5. Neu pflanzen und wässern
Setze die Teilstücke in passendem Abstand ein, drücke die Erde gut an und gieße großzügig. In den ersten Wochen ist regelmäßiges Wässern wichtig – besonders bei trockenem Herbstwetter.
Wichtige Tipps für dauerhaft schöne Beete
- Zu groß gewordene Stauden regelmäßig teilen, etwa alle 3–5 Jahre.
- Teile nur gesunde Pflanzen. Befallene oder kränkelnde Exemplare sollten aussortiert werden.
- Namensschildchen helfen dir den Überblick zu behalten – besonders bei ähnlichen Sorten.
- Kombiniere neue Teilstücke mit frischer Mulchschicht. Das schützt vor Frost und Austrocknung.
Fazit: Herbst als Chance für deine Stauden
Das Teilen von Stauden im Herbst ist simpel, effektiv und ein echter Frischekick für dein Beet. Mit ein wenig Zeit und den richtigen Werkzeugen machst du aus alt wieder neu – und startest mit einem gesunden Garten in die nächste Saison. Ob für dich selbst oder zum Verschenken: Eine geteilte Staude ist ein kleines Geschenk mit großer Wirkung.




