Wenn der erste Frost naht und die Gartenarbeit für die Saison endet, beginnt eine unterschätzte Aufgabe: Gartengeräte winterfest machen. Wer seine Ausrüstung richtig pflegt und lagert, spart sich im Frühjahr viel Ärger – und Geld. Denn stumpfe Spaten, rostige Scheren oder verquollene Holzstiele mindern nicht nur die Freude an der Gartenarbeit, sie können auch gefährlich werden.
Warum die richtige Einlagerung entscheidend ist
Viele Gartenwerkzeuge bestehen aus Metall, Holz oder beidem. Diese Materialien reagieren empfindlich auf Kälte und Feuchtigkeit. Der Winter kann sie spröde, stumpf oder sogar unbrauchbar machen. Mit wenig Aufwand kannst du Rost, Schimmel und Schäden zuverlässig verhindern.
Schritt 1: Gründlich reinigen
Bevor du Spaten, Harke und Co. einlagerst, sollten sie sauber sein. Erde, Pflanzensaft oder Harzrückstände wirken wie ein Magnet für Feuchtigkeit und fördern Korrosion.
- Erde entfernen: Mit einer Drahtbürste oder einem stabilen Lappen
- Harz und Pflanzensaft: Mit etwas Pflanzenöl oder Spiritus abreiben
- Bei hartnäckigem Schmutz: Schere oder Säge in warmem Seifenwasser einweichen
Trockne alles gut ab – Restfeuchtigkeit kann sonst über den Winter zu Rost führen.
Schritt 2: Schneiden und Schärfen
Stumpfe Klingen schneiden nicht nur schlecht, sie können die Pflanzen im Frühjahr verletzen. Mach es dir selbst leichter und schärfe Scheren, Spaten und Messer jetzt.
- Gartenscheren und Astsägen: Mit einem Wetzstein oder Schleifgerät schärfen
- Spaten und Hacken: Mit einer Feile leicht anfasen
- Immer in Zugrichtung arbeiten und Schärfwinkel einhalten (ca. 30°)
Nach dem Schärfen eventuell entstandene Grate vorsichtig mit Sandpapier oder einer Feile entfernen.
Schritt 3: Metallteile ölen
Ein leichter Ölfilm schützt Klingen und Gelenke vor Rost. Und das Beste: Diese Pflege dauert nur wenige Minuten.
- Verwende biologisch abbaubares Universalöl oder Leinöl
- Einige Tropfen auf ein Tuch geben und alle Metallteile damit abreiben
- Bei beweglichen Teilen wie Scheren Gelenke zusätzlich leicht ölen
Wichtig: Überflüssiges Öl nach einigen Minuten mit einem trockenen Tuch abnehmen, damit es nicht verharzt.
Schritt 4: Holzgriffe pflegen
Auch Holz braucht Schutz – sonst quillt es, splittert oder wird spröde.
- Mit feinem Schleifpapier (z. B. 180er-Körnung) glätten
- Staub entfernen
- Mit Leinöl oder Holzpflegeöl einreiben und gut einziehen lassen
Dieses kleine Extra verlängert die Lebensdauer der Griffe deutlich.
Schritt 5: Richtig lagern – trocken, frostfrei, griffbereit
Selbst das beste Pflegeöl nützt wenig, wenn deine Werkzeuge ungeschützt im Schuppen liegen. Der richtige Ort zur Lagerung ist entscheidend.
- Trocken und frostfrei: Ideal ist ein Keller oder isolierter Geräteschuppen
- Nicht einfach in die Ecke stellen: Werkzeuge aufhängen oder in Wandhalterungen einstecken
- Klingen dabei nach unten – das schützt vor Verletzungen
Kleine Handgeräte kannst du auch in einen Eimer mit trockenem Sand stecken, dem du etwas ölhaltige Pflegemittel beifügst. So bleiben sie automatisch geschmiert und griffbereit.
Was du besser nicht tun solltest
Manche vermeintlich cleveren Methoden richten mehr Schaden an, als sie helfen.
- Kunststofffette auf Klingen: Sie können verharzen und lassen sich schwer entfernen
- Werkzeug draußen abdecken: Kondenswasser bildet sich trotzdem und fördert Rost
- Geräte feucht lagern: Selbst „rostfreier Stahl“ ist nicht komplett unempfindlich
Fazit: Pflege im Herbst zahlt sich im Frühjahr aus
Du musst kein Profi sein, um deine Gartengeräte über den Winter in Topform zu halten. Reinigen, schärfen, ölen – das alles dauert kaum länger als eine Stunde. Aber diese kleine Mühe spart dir im Frühjahr viel Frust und unnötige Ausgaben.
Dein Garten wird es dir danken – und deine Hände auch.




